„Das Knacken eines Falles, indem man die richtige Lösung findet, ist immer lohnenswert“

Treffen Sie Corentin Dupriez, vom Leasing-Business-Team, CODIX

Wie lange wohnen Sie schon in Bulgarien? Was machen Sie dort?

Ich bin vor fünf Jahren mit meiner jetzigen Frau nach Bulgarien gekommen. Ich hatte das Glück, eine Stelle bei CODIX zu finden, mit einem Profil, das nicht den Erwartungen an einen Business-Analysten entsprach.

Als ich noch in Frankreich war, studierte ich hauptsächlich englische und französische Literatur und ich brach mein Mathematikstudium irgendwann vollkommen ab (was den Nebeneffekt hatte, dass ich abschaltete, sobald ich Zahlen sah – oder vielleicht war es genau andersherum). Ich studierte Anglistik an der Universität „Montaigne“ in Bordeaux und erhielt dort meinen Bachelor-Abschluss. Dann entschied ich mich dazu, auf die Universität nach Portsmouth zu gehen, um dort TESOL (Teaching English as a Second Language), zu studieren. Nach meinem Master, entschloss ich mich mit meiner Freundin nach Bulgarien zu ziehen, um dort als Englischlehrer zu arbeiten. Aber letztendlich fand ich einen Job im technischen Support (wie 90% der Ausländer hier) und entschloss dies solange auszuüben, bis ich eine gute Lehrerstelle finden würde.

Wie landete ein Literaturwissenschaftler aus Frankreich in der IT-Branche in Bulgarien?

Seit einem Jahr arbeite ich gerne im technischen Bereich (obwohl ich schlecht in Mathe bin, hat es mir immer Spaß gemacht, an Computern herumzubasteln), aber der technische Support passte nicht zu mir. Wie in meinem vorherigen Job war es wichtiger, sich einen guten Ruf zu verschaffen, als tatsächlich ein Problem zu beheben und da ich keine Verbesserungsmöglichkeiten sah, empfahl mich meine Freundin, die Bulgarin ist, an CODIX weiter (da sie bereits dort arbeitete).

Mit etwas Glück wurde ich als Software-Tester in einem der weltweit führenden Softwareanbieter im Finanzbereich übernommen. Statt unnötig hervorragende Bewertungen zu erwarten, konnte ich nun das tun, was mich an der Technik am meisten reizt – Dinge zu zerlegen und zu analysieren. Zuerst war es etwas schwierig: iMX, die eigene Business-Lösung von CODIX, ist eine riesige, anpassungsfähige Software, die für den Kunden sehr hilfreich ist, die Geschäftslogik ist jedoch zugleich sehr schwer zu erfassen. Vor allem wenn man Funktionalitäten testet, die für die Leasingbranche gedacht sind und man aber gleichzeitig von dem Fach leider nicht viel Ahnung hat. Es machte dann aber irgendwann Klick und komischerweise hat es geholfen, keine Vorkenntnisse in dem Businessbereich gehabt zu haben. Es war in dem Sinne hilfreich, da ich die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren konnte, ohne große Voreingenommenheit: je nach Situation, die technische Seite oder die geschäftliche Seite.

Haben Sie Ihren Platz finden können?

Auf jeden Fall. Es hat so gut geklappt, dass ich schon nach einem Jahr zum Business-Analysten befördert wurde (oder Businessexperte, wie man so schön bei Codix sagt). Ich konnte weiterhin zum Spaß testen, aber meine Aufgabenbereiche lagen jetzt woanders: die Kundenbedürfnisse analysieren, verschiedene Anwendungsbereiche spezifizieren (Masken, Seiten, API’s, Schnittstellen…) usw. Da ich als Tester in der Lage war, die Software zu zerlegen, verschaffte mir dies auch einen Vorteil, als ich versuchte, die Business-Anforderungen in eine technische Umsetzung zu übertragen.

Wie würden Sie ihren Alltag beschreiben?

Die tägliche Arbeit eines Business-Experten bei CODIX besteht darin, die Geschäftsbedürfnisse des Kunden zu verstehen und diese in die Sprache der Entwickler zu übersetzen, um diese dann wiederum für die Tester zu übersetzen. Das mag einfach klingen, ist aber in Wirklichkeit ein anspruchsvoller Prozess, doch es lohnt sich immer, den Fall zu knacken und die richtige Lösung zu finden.

Haben Sie das Gefühl, dass sie hierher gehören?

Ich bin sehr froh darüber, dass ich in einem Bereich arbeiten und mich weiterentwickeln kann, für den ich mich begeistern kann, ohne dafür auch studiert zu haben. So etwas erscheint mir in Frankreich nicht möglich, aber dies ist ein ganz anderes Thema. Ich kann mir nicht vorstellen wieder zurück zu gehen und ich bin sehr glücklich darüber, hier zu leben und zu arbeiten.

Dieses Interview wurde im „My Carreer Magazine“, im März 2023 veröffentlicht.